Hallo,
zum Themenstart möchte ich ein schönes "Briefpaar" zeigen. Beide Briefe sind von Berlin nach Wiesbaden an selbigen Empfänger gerichtet.
Inlandsbrief mit 1 Groschen großer Brustschild und Stempel "BERLIN * P.A.46. 10/2 73" nach Wiesbaden. Der Brief ist vollständig erhalten und wiegt ca. 7,5 g, er ist somit portorichtig freigemacht.
Recommandirter (eingeschriebener) Inlandsbrief mit 1 u. 2 Groschen großer Brustschild und Stempel "BERLIN P.A.46. * 28/1 73" nach Wiesbaden. Auch dieser Brief ist vollständig erhalten und er wiegt ebenfalls ca. 7,5 g (in die I. Gewichtsstufe fielen alle Briefe, mit einem Gewicht von bis zu 15 g). Die Reco-Gebühr kostete zu dieser Zeit 2 Groschen. Neben die Frankatur ist der Aufgabestempel nochmals nebengesetzt sowie der einzeilige Zackenrahmenstempel "Recomandirt." und die handschriftlich gesetzte Einschreiben-Nummer "154".
Bei den beiden Briefen handelt es sich um zwei verschiedene Berlin-Stempel der Post-Expedition 46 (bzw. Post-Amt 46). In dem einen Stempel sitzt der Stern links neben "P.A.46.", in dem anderen rechts von der Postamtsziffer. Sie sind im KBHW-Handbuch unter Nr. 648 und 649 gelistet. "KBHW" steht für die vier Autoren Kuphal, Büttner, Hoffmann und Wenzel. Das Handbuch wurde im Jahre 1991 aufgelegt.
MfG
Markus
Michel Nr. 19, großer Brustschild, 1 Groschen von Merzig nach Luxemburg. Der Brief lief über den Bahnhof in Luxemburg nach Redange. Weil damals Rambrouch noch kein eigenes Postamt hatte, ist kein Ankunftsstempel abgeschlagen. Briefe aus der Brustschildzeit nach Luxemburg sind nicht so selten, aber man muss schon etwas suchen, um einen zu finden.
Beste Grüße!
Lars
Hallo Lars,
ja, Postsendungen nach Luxemburg sind immer eine feine Sache. Schöner Beleg, den Du uns zeigst.
Nachstehend eine Postkarte von "WIESBADEN 29 11 73" nach Bad Homburg v.d.H., portorichtig mit einer 1/2 Groschen großer Brustschild frei gemacht. Bis einschließlich dem 30.06.1872 betrug das Porto für eine Postkarte 1 Groschen (bzw. 3 Kreuzer), ab dem 01.07.1872 nur noch 1/2 Groschen (bzw. 2 Kreuzer).
Auf der Rückseite wurde noch am selbigen Tag der Ankunftsstempel in Bad Homburg abgeschlagen, hierzu wurde der alte Taxis-Stempel verwendet. Die Zustellung erfolgte am nächsten Tag und dies wird durch den Distributionsstempel (Briefträgerstempel) "D 1 30/11" belegt. Die Distributionsstempel, welche in verschiedenen Orten des ehemaligen Thurn und Taxischen Postgebiet verwendet wurden, stammen ebenfalls aus der Taxiszeit.
MfG
Markus
@ Markus Pichl
[#3]Hallo Markus,
schon deutlich seltener ist diese Drucksache aus Köln nach Luxemburg, frankiert mit einer Michel Nr. 2, kleiner Brustschild. Die Marke hat eine recht "raue" Zähnung.
Beste Grüße!
Lars